Zwischen Original und Fake

In so einer Glyptothek befinden sich viele Gipsnachbildungen von Skulpturen und Portraits der antiken Originale, welche ansonsten in den verschiedensten Museen der Welt ausgestellt sind. Die große Anzahl an unterschiedlichen Skulpturen in der Glyptothek, die ansonsten den Studenten*innen für Vergleiche und Analysen der Figuren zur Verfügung stehen, wurden vom Latein-Leistungskurs von Frau Schröder in einer Führung am 19.12. genauer begutachtet. Die Figuren sind ebenfalls sonntags kostenlos auf eigene Faust zu erkunden.

So konnten auch die Lateinschüler*innen sich endlich mal ein reales Bild von dem machen, was sie sonst nur aus den lateinischen Texten kannten. Passend zu dem Thema des Leistungskurses, der Aeneis, die ausgehend von den trojanischen Kämpfen die Gründungssage Roms darstellt, wurden Kampfszenarien und Portraits der griechischen und trojanischen Helden gezeigt. Unter ihnen findet man jedoch auch Herrscher wie Caesar und Augustus, Autoren wie Cicero und natürlich zahlreiche Götter.

Während der Führung wurde aber auch die Entwicklung der Skulpturen thematisiert. So gab es anfänglich nur stocksteif stehenden Statuen aus der archaischen Epoche mit immer gleichen Gesichtern, sodass man nicht mal unterscheiden konnte, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handeln sollte. Durch neue kulturellen Austausch, neue Techniken, ständiges Kopieren und Überarbeiten der ursprünglichen Originale wurden die Figuren immer plastischer durch filigranere und in mehr Bewegung ausgearbeitete Posen. So wurden im Laufe der Zeit aus leblos wirkenden Statuen individuelle künstlerische Abbildungen der römischen und griechischen Mythologie.

Text: Max Hohmann, Foto: E. Schröder

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