Zündhölzer geben "Show ohne Grenzen"

Für Geld mache ich alles: Egal, ob ich meine persönlichen Werte verrate, als Vegetarierin Fleisch esse, mich, obwohl ich gerade meiner heimischen Hölle entrinnen will, schlagen lasse, mich trotz der Notwendigkeit meiner Anonymität öffentlich oute usw. Solche Kandidaten benötigt das „Trash-Fernsehen“ und bekommt es in der Theater-Satire „Die Show ohne Grenzen“. Die „Zündhölzer“ hatten sich dieses Stoffes bemächtigt, wohl wissend, dass die Wirklichkeit mindestens genauso schlimm ist.

 

Erstmals seit vielen Jahren lag die Last der Hauptrollen nicht mehr auf Abiturienten, sondern ausschließlich auf Schülerinnen des Jahrgang 10. Unter „Anleitung“ der egozentrischen Talkmasterin Esther Szelmeczy, gespielt von Sophia Heinze, „quälten“ sich die Kandidatinnen als bigotte Maria Josepha (Katharina Fuchs), verschüchterte Shana (Lea Wolf), selbstverliebte Agnes (Aylin Akcam) und scheinemanzipierte Kristin (Christina Hillebrecht) durch die Show, um am Ende psychisch und physisch am Ende, aber mit viel Geld aus dem Studio zu wanken. Nebenbei verspielte der krebskranke Frührentner Egon (Dominic Herhold) seine letzten Habseligkeiten. Das Geschehen im Studio organisierte die ausschließlich quotenorientierte Regisseurin (Alissia Eggerth) und Assistentin Bettina (Nalin Akcam) übernahm u.a. die unvermeidlichen Bekanntgaben der aktuellen Kontostände der Kandidatinnen.

Ihre Abschiedsvorstellung in Zuschauerrollen gaben Kerstin Arndt, Yannick Diezemann und Julian Lautenschläger. Als neuer Licht- und Tontechniker arbeitete Frederic Otte erstmals in einer „Zündhölzer“-Aufführung.

Text: Bruns, Fotos: Wolff

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