Wenn Legenden Abschied nehmen
Wie in jedem Jahr war es dem abtretenden Abiturjahrgang vergönnt, am Tag vor dem Bierumzug all die sich über die vielen Jahre angestauten Gefühle an all denjenigen, die zu eben diesen in unserer Schulzeit ihren Beitrag geleistet haben, ein kleines bisschen abzubauen.
Natürlich haben wir uns am Vorabend bereits motiviert versammelt, um so viel Chaos wie möglich anzurichten. Dafür sorgten eine Menge Absperrband, diverse Luftballons, aber auch zugebaute Gänge durch ganz simple Gegenstände des Schulinventars wie gekippte Schließfächer oder architektonische Meisterleistungen von Stuhlpyramiden. Auch wenn das Wetter zu Beginn nicht auf unserer Seite war, trafen wir uns morgens um 6:45 Uhr (für einen Abiturienten eine undenkbare Herausforderung, aber das nur nebenbei) mit unseren Wasserpistolen bewaffnet, um den verbleibenden Schülern den Weg in die Schule nicht oder zumindest nicht trocken zu ermöglichen.
Dass Wasser im Spiel war, war natürlich überhaupt ganz und gar nicht "erwartbar" (ein echtes Zitat;-)), doch nach kurzer Unterbrechung durch mutige Schulleiter und vorzeitigem Aufräumen konnten wir unser Treiben fortsetzen. Auch das ein oder andere "teuflische" Plakat hatten wir vorbereitet, um zur allgemeinen Belustigung beizutragen und um im Nachhinein doch noch ein Statement abzugeben.
Moderiert von Nicolas Brandt und Malte Meyenberg und begleitet von ein paar Strahlen Sonnenschein fanden ab der fünften Stunde dann die Spiele auf dem oberen Schulhof statt, bei denen sich sowohl Schüler als auch Lehrer bei "Wer wird Millionär?" oder auch einem Schubkarrenrennen beweisen konnten.
So konnten wir uns von allen Lehrern und den Schülern, die die Schulbank noch ein wenig zu drücken haben, gebührend verabschieden und kamen endlich in den Genuss, nicht mehr Gejagter von Abiturienten mit Wasserpistolen zu sein, sondern auch endlich selber alle jagen zu dürfen.
Text, Fotos: Hanna Köhler