Verbieten oder erlauben?

13. Januar 2024

Jugend debattiert 14. Corvi-Schulwettbewerb mit Debatten über ein Nachtfahrverbot in der Probezeit und ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel

Am Mittwoch, den 10.01.2024, fand das Schulfinale von Jugend debattiert am Corvinianum statt. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 bis Q2-13 debattierten wieder schulöffentlich im Großen Forum.

Debatte Nachtfahrverbot in der Oberstufe

Zunächst bestritten die vier Finalisten in der Altersgruppe II (Jahrgänge Q1-12 und Q2-13) ihr Schulfinale zum aktuell im politischen Betrieb diskutierten Thema: Soll während der Probezeit beim Führerschein ein Nachtfahrverbot gelten?".

Hierbei stellten die Finalisten die eigene, zugewiesene Position (Pro oder Kontra) überzeugend und mit viel Sachkenntnis dar. Im Wesentlichen galt es, die Kontroverse zwischen einem Beitrag der individuellen Freiheit des Einzelnen sowie Schutzfunktion des Staates für die Fahranfänger und die Allgemeinheit argumentativ zu verdeutlichen. Die Pro-Seite sah es entsprechend als verhältnismäßig an, Freiheitsrechte der jungen Autofahrer in der Probezeit einzuschränken, um diese, aber auch unbeteiligte Dritte besser zu schützen. Dagegen argumentierte die Kontra-Seite mit Verweis auf den ländlichen Raum sowie die fehlende Möglichkeit Fahrpraxis in der Nacht zu erlangen.

Letztlich entfachte sich eine inhaltlich auf gutem Niveau geführte Debatte mit gelungenen Argumenten auf beiden Seiten, wobei die Pro-Seite insgesamt mehr überzeugen konnte, auch wenn in einer Abstimmung per Handzeichen das anwesende Publikum die Maßnahme mit deutlicher Mehrheit ablehnte. Die Jury, bestehend aus Frau Theis, Herrn Wehe, Frau Egert sowie unserer Drittplatzierten im Bundesfinale aus dem Jahr 2022 Emilia Fritz (Q1-12) machte dies dann auch in ihrer Wertung deutlich, indem sich auf den ersten beiden Plätzen die beiden Pro-Debattanten platzieren konnten. Folglich werden Maja Scheithauer (Q1-12, 1. Platz, Position Pro 1) und Tjark Seraphin (Q2-13, 2. Platz, Position Pro 2) das Corvi am 22.01.2024 beim Regionalentscheid am Otto-Hahn-Gymnasium in Göttingen vertreten. Auf den weiteren Plätzen folgten Moritz Hirr (Q2-13, 3. Platz, Position Kontra 1) und Alexander Kovacsics (Q1-12, 4. Platz, Position Kontra 2).

Sekundarstufe 1: Verbot von Werbung für ungesunde Lebensmittel

In der Altersgruppe I (8. bis 10. Jahrgang) überzeugten anschließend ebenfalls die beiden Pro-Debattierenden Elias Franz (8b, 1. Platz, Position Pro 1) und Emma Snape (8a, 2. Platz, Position Pro 2) die Jury unter Vorsitz von Herrn Winalke am meisten. Sie platzierten sich vor Rahma Mhaede (9a, 3. Platz, Position Kontra 2) und Romy Fricke (10c, 4. Platz, Position Kontra 1) in einer insgesamt methodisch sicher geführten Debatte zum durch Bundesminister Cem Özdemir auf die politische Tagesordnung gesetzten Thema Soll an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel verboten werden?". In dieser Debatte orientierte sich die Pro-Seite am nachhaltig negativen Einfluss von Werbung auf das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen und führte hierfür zahlreiche Statistiken z. B. zum Problem des vermehrten, teils krankhaften Übergewichts bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland an.

Die Gegenseite (Kontra) führte als ein wesentliches Argument die fehlende Wirksamkeit der Maßnahme an, da z. B. durch das geforderte Verbot der Staat die Eigenverantwortung beschneide, obwohl sie am eigentlichen Problem im Bereich der Erziehung zu einer gesundheitsbewussten Ernährung nicht ansetze. Schlussendlich stellte die Debatte eine aktuelle Thematik dar, die die Debattantinnen und Debattanten mit zentralen Argumenten ausfüllten, auch wenn die Jury ein wenig die etwas ungenaue Definition der Begrifflichkeit „ungesunde Lebensmittel“ bemängelte.

Die beiden Erst- und Zweitplatzierten vertreten nun das Corvi auch beim Regionalwettbewerb des Regionalverbundes Göttingen. Die Schulgemeinschaft wünscht dafür allen Debattantinnen und Debattanten viel Erfolg.

Text, Fotos: Jahnscheck

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