Richtig gutes Gewässer vor der Haustür
Fließgewässerexkursion von Sarah-Jane Messerschmidt, Q1
Am Montag, den 29.06.15, führten die Biologie-Oberstufenkurse (Q1) von Frau Koval und Frau Segal eine Fließgewässerexkursion im Auewäldchen von Northeim durch. Glücklicherweise war es warm und sonnig an dem Tag. Gemeinsam mit dem Waldpädagogikzentrum Göttingen-RUZ Reinhausen untersuchten die Schüler/-innen den Auebereich des Baches und fanden heraus, dass vor allem die Schwarz-Erle und die Silberweide Standorte an Fließgewässern bevorzugen und deshalb dort beson-ders häufig sind. Außerdem wurde die Gewässerstrukturgüte bestimmt und das positive Ergebnis (2=gut) zeigt, dass der Bach in einem guten, naturbelassenen Zustand ist. Anhand von einigen durch-geführten Tests ermittelten die Schüler/-innen, die Wasserqualität, die weder durch Abwässer noch durch giftige Stoffe belastet ist. Gefundene Organismen wie Köcherfliegenlarven, Eintagsfliegenlarven und Bachflohkrebse zeigten die Artenvielfalt und bestätigten den guten Zustand des Baches. Mit einer Führung durch das Northeimer Wasserwerk endete die Exkursion schließlich.
Fließgewässerexkursion und Wasserwerksbesichtigung von Clemens und Felix Dönges, Q1
Am Montag, dem 13.07.2015 hatten die Kursteilnehmer/innen BieA26 (Frau Schröder) und BigA36 (Frau Müller; vertreten durch Frau Reiter) im Rahmen einer Fließgewässerexkursion in Kooperation mit dem Waldpädagogikzentrum Göttingen – RUZ Rheinhausen, die Möglichkeit, mit sach- und fachkundiger Hilfe praktische Erfahrungen zum Thema Fließgewässerökologie zu sammeln.
Nach einer kurzen Vorstellung und Einführung wurden wir in kleinere Gruppen aufgeteilt. In diesen Kleingruppen führten wir dann an ausgewählten Bachabschnitten im Northeimer Auewäldchen verschiedene Gewässeruntersuchungen durch. Wir bestimmten mittels des Landschaftsbildes, der Ufer- und Gewässersohlenbeschaffenheit und der Pflanzen des Auebereiches (Flora) die Gewässerstrukturgüte; die vorgefundenen Kleintiere (Fauna) gaben uns Aufschluss über den Saprobienindex und verschiedene chemische Untersuchungen zeigten uns die Gewässergüte an. Alle drei Untersuchungen ergaben, dass sich der kleine Bach im Auewäldchen in einem guten bis sehr guten Zustand befindet.
Abschließend hatten unsere Lehrkräfte noch eine kurze Führung durch das Wasserwerk der Stadtwerke Northeim organisiert, bei dem wir auch einen kleinen geschichtlichen Überblick über dessen Entstehung und Entwicklung erhielten.
Die Rückmeldungen zur Exkursion waren durchmischt und teilweise deutlich verschieden, da die Interessen- und Zeitvorstellungen der einzelnen Schüler/innen relativ stark auseinandergingen. Allerdings waren wir uns alle in einem Punkt einig: Burkhard Verch als Leiter des RUZ ist sehr gut auf uns eingegangen, sorgte mit relativ flexibler Planung und lockeren Gesprächen in der Gruppe für gute Stimmung und reagierte auf Rückfragen stets mit einer präzisen und fachmännischen Antwort.
Die Kursteilnehmer/innen der Q 1 sind also insgesamt sehr zufrieden mit der Exkursion, da sie uns praktische und naturnahe Erfahrungen im kühlen Nass ermöglichte und als Ergänzung des unterrichtlich aufbereiteten Schwerpunkthemas bei der Vorbereitung auf das Abitur hilfreich ist. Zudem bedanken wir uns stellvertretend an dieser Stelle ganz herzlich bei Frau Schröder, Frau Müller (die ja leider nicht dabei sein konnte) und Frau Reiter sowie bei den Begleitern vom WPZ Göttingen – RUZ Rheinhausen, die zusammen einen sehr schönen Tag geplant und durchgeführt haben.
Fließgewässer-Exkursion am 14.07.15 von Hanna Tschammer und Floriane Walther, Q1
Fließgewässer umgeben uns nahezu überall und doch nennt sie kaum jemand im Alltag so. Nun, das Kultusministerium hat unter dieser Bezeichnung Bäche und Flüsse als Schwerpunkt-Ökosystem in die Abitur-Vorgaben für das Zentralabitur Biologie 2016 ausgewiesen und wir, der Bio-Leistungskurs von Herrn Wolff, machten uns daher zu einer Exkursion an ein solches Fließgewässer auf.
Zunächst warfen wir von der Streitföhrbrücke aus einen Blick auf den breiten Rhumekanal. Er zeigte wenig Abwechslung in der Strömung und einen begradigtem Uferverlauf, machte also insgesamt keinen sonderlich naturnahen Eindruck. Ganz anders der Seitenbach im Auewäldchen. Dort bewaffneten wir uns mit Klemmbrettern, Gummistiefeln und verschiedenen Arbeitsblättern. Auf dreifache Weise, in Sachen Gewässerstrukturgüte, Bachlebewesen-Vielfalt und mithilfe einer chemischen Untersuchung prüften wir die ökologische Qualität des Gewässers.
Zunächst aber marschierten wir durch den Auwald und bestimmten die Gehölze in Bachnähe. Neben den typischen Bach-Spezialisten Schwarzerle und Silberweide fanden wir in unmittelbarer Bachnähe „Halbspezialisten“, zum Beispiel die drei heimischen Ahornarten und die gemeine Esche. Etwas entfernt dann Generalisten wie Holunder oder Rotbuche, die keine nassen Füße, also Staunässe tolerieren. Außerdem kann man die Güte eines Gewässers am Uferbewuchs erkennen. Indisches Springkraut, das wir z.T. in großer Zahl fanden, ist ein naturferner Bewuchs und beeinflusst die Güte negativ. Auch fanden sich Lücken im Waldbestand, dennoch lag dieser Abschnitt aufgrund anderer Faktoren insgesamt im guten Bereich.
Denn anschließend wateten wir durch den Bach und führten eine Strukturanalyse durch, um die Gewässerstrukturgüte vollständig beurteilen zu können. Hierbei bestimmt man die Güteklasse eines Fließgewässers mittels Beurteilung ausschlaggebender Faktoren wie dem genannten Uferbewuchs oder dem Bachgrund, der Gewässersohle. Besonders lebendig wurde es bei der Ermittlung des Faktors Tiefenvarianz: Obwohl niemand von uns ungewollt schwimmen gegangen ist, drang doch einige Male feindliches Wasser in die Gummistiefel unserer fleißigen Biologen ein. Diese Strukturanalyse führten wir zum Vergleich bei einem zweiten Abschnitt nochmals durch. Das Ergebnis fiel hier etwas schwächer aus. Anschließend untersuchten wir im Wechsel die Artenvielfalt der Tierchen im Bach näher bzw. bestimmten die chemischen Faktoren des Wassers. Der Mehrheit des Kurses hat das Aufspüren der Tierchen unter Steinen und das vorsichtige Entfernen von solchen mittels Pinseln oder einfach nur das Einfangen durch Keschern die meiste Freude bereitet. Doch auch die bunten Substanzen der chemischen Analysekästen bestätigten die gute bis sehr gute Gewässergüte.
Das naturferne Springkraut, eine Teilbefestigung des Ufers und erhöhte Phosphatwerte verhinderten ein durchgehend sehr gutes Ergebnis.
Zuletzt besichtigten wir noch das nahegelegene Wasserwerk. In einem Seminarraum wurden wir von einem kompetenten Mitarbeiter der Stadtwerke mit Traubenzucker und Kugelschreibern der SWN begrüßt. Der Traubenzucker und die Sitzgelegenheiten ließen uns wieder zu Kräften kommen, während wir einen Vortrag über die Wasserversorgung in Northeim in Vergangenheit und Gegenwart empfingen und mit eigenen Augen sehen konnten, wie die Wasserqualität gesichert wird und wie Wasser auf die Dörfer gepumpt wird. Auf dem Außengelände bekamen wir letztlich noch einen Einblick in die Pumpen, die Steuerung und sahen den Kontrollwasserbehälter, in dem frisch gefördertes Wasser über einen Trichter durchlüftet wird, sodass Kohlensäure entweichen kann. Das sah ein bisschen aus wie ein Whirlpool, wofür sich einige Kursteilnehmer begeisterten. Die informative Führung bildete einen schönen Abschluss des Tages.
Fotos: Meyenberg, Koval, Wolff