Mit 17 Zielen in die Zukunft
11. November 2024
Das Corvi hat sich für die kommenden zwei Jahre Bildung für nachhaltige (BNE) zum Handlungsschwerpunkt gewählt. Zum Auftakt ist Ende Januar ein ScienceSlam zu BNE geplant, die Vorbereitungen dazu starteten am 4. November 2024 mit einem Input- und Workshoptag....
"Unsere Kinder für die Herausforderungen der Zukunft sensibilisieren", schreibt sich der Schulelternrat ins Schulprogramm 2024-26, das am 24. Oktober von der Gesamtkonferenz des Corvi beschlossen wurde. Viele Fächer und Gremien wollen die 17 SDGs der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals= nachhaltige Entwicklungsziele) in den nächsten zwei Schuljahren gezielt ansteuern und bekannter machen. Passend dazu erfuhr der Jahrgang 11 von Charlie Löbner, zu den Werksstudierenden von Greenpeace gehörend, wie dringend gehandelt werden muss, um die Welt, in der wir leben, zu einer gerechten und zukunftsfähigen umzugestalten. "Gerade die Industrienationen produzieren den größten Anteil an Kohlenstoffdioxid-Emissionen und haben enorme Ressourcen, um vorzumachen, wie es besser geht", fasst Charlie Löbner die Rolle Deutschlands zusammen. Charlie studiert seit einem Jahr Umweltwissenschaften an der Leuphana-Universität in Lüneburg.
Die Expertise Charlies angesichts des Alters (21 Jahre, ABI 2023) überraschte die Schüler:innen des 11. Jahrgangs. Charlie hält seit Jahren Vorträge zum Klimaschutz und hält Workshops zum Thema mit Schüler:innen. Schon in der Schule sorgte Charlie mit einer Klima-AG für einen spürbaren Rückgang des Ökologischen Fußabdrucks des Gymnasiums. Die Sorge um den Planeten und die Begeisterung für BNE und die Möglichkeiten und Fähigkeiten der Menschen, ihre Stimme zu erheben und etwas zu verändern, war Charlie deutlich anzumerken.
Corvi-Kulturreporter Marvin Beier aus der Klasse 10m berichtet dazu:
"Charlie zeigte uns eindrucksvoll, wie wichtig Klimaschutz für die Zukunft von uns allen ist und wie wichtig es ist, dass das 1,5°C-Ziel eingehalten wird. Charlie machte deutlich, dass wir das Ruder noch in die richtige Richtung rumreißen können.
Charlie zeigte uns, wo die Menschen die Folgen des Klimawandels bereits jetzt hart spüren, zeigte uns aber auch ein Modell einer besseren Welt, auf die wir hinarbeiten können. Dabei orientierte Charlie sich an den 17 Zielen der UN für eine gerechte und klimaneutrale Welt, die von den 193 Ländern unterzeichnet wurden.
Um uns zu verdeutlichen, dass es wirklich etwas bringt, sich zu engagieren, erzählte Charlie von einer Aktion, die bewirkt hat, dass Charlie nun bei sich in Lüneburg von verschiedenen Parteien in die Fraktionen zu Gesprächen eingeladen wurde und machte uns so sehr deutlich, dass wir dank der Demokratie viele Instrumente in der Hand haben, um mitzugestalten und Druck auf die Politik ausüben zu können. Charlie berichtete, dass viele Politiker sich über verschiedenste Aktionen freuen und an der Meinung des Einzelnen sehr interessiert sind."
Anschließend zeigte Simon Hauser, Vizemeister im ScienceSlam, wie Wissen spannend vorgetragen kann. Sein Thema, mittelalterliche Handschriften, fesselte die 200 Schüler:innen (Jahrgang 11 und der Erdkunde-Leistungskurs Jahrgang 12) im Publikum von Anfang bis Ende durch eine pointierte und ausgesprochen humorvolle Visualisierung und Vortragsweise.
Kulturreporter Marvin Beier:
"Simon hat uns mit diesem Vortrag gezeigt, dass man auch sehr trockene Themen wie mittelalterliche Literatur sehr unterhaltsam mit einem Slam-Vortrag präsentieren und gestalten kann."
Zusammen mit den PoetrySlam-Experten Felix Römer und Mira Hampe (Jahrgang Q2, PoetrySlamgruppensiegerin 2022 am Corvi) machten sich anschließend 40 Schüler:innen des Jahrgangs 11 in einem Workshop daran, selbst einen derart mitreißenden Vortrag zu gestalten. Etliche Lehrkräfte haben bereits zugesagt, die Schüler:innen dabei zu unterstützen. Für den 9. Januar 2025 ist ein Coaching für sie geplant.
Am Nachmittag präsentierten einige der Workshopteilnehmenden ihre ersten Ergebnisse. Dabei ging es um zivilgesellschaftliches Engagement in der Jugendfeuerwehr ("Wenns brennt und keiner hilft"), um Geschlechtergleichheit (SDG 5) und "Massenmigration in die Meeresmetropole" (Leben unter Wasser, SDG 14 sowie Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen; SDG16). Ein vielversprechender Auftakt.
Text, Fotos: Wolff