Klasse 5d feiert eine außergewöhnliche Märchenstunde
Am 21.6.18 wurde die letzte Deutschstunde in diesem Schuljahr von der Klasse 5d ganz besonders gefeiert: Wir hörten russisch und ukrainische Märchen und Fabeln gehört und ins Deutsche übersetzt.
Eigentlich sollte es in der letzten Deutschstunde nur ein Kressebrot geben. Das war das Versprechen der LehrerinAnna Eicke. Und dann ist alles ganz anders gekommen… Zur Unterrichtseinheit „Märchen“ brachten viele Kinder der Klasse 5d ihre großen und kleinen Märchenschätze mit, z.T. waren darunter sogar ganz alte Märchenbücher, die schon seit Generationen in der Familie existieren, z.T. brachten manche Kinder aber auch russische Märchenbücher mit, die mit besonders farbintensiven Zeichnungen die Kinder begeisterten. Nun kann die Lehrerin aber kein Russisch. Was also tun?
Spontan kam der Gedanke auf, Frau Divivi, die Mutter von Darja Divivi, in die Schule einzuladen, die russische und ukrainische Märchen, Kindergeschichten und Fabeln vorlesen und spontan übersetzten könnte. Die Klasse war begeistert von dieser Idee und brachte weitere Vorschläge für diese besondere Stunde ein: Es sollten auch russische und deutsche Süßigkeiten, chinesische Glückskekse, türkische Tee-Spezialitäten usw. gereicht werden, wenn Frau Divivi kommt. Auch sollten (ganz im Sinne der Fußballweltmeisterschaft) alle Landesflaggen aufgehängt werden, um den Klassenraum zu schmücken. Die Kinder wollten eine internationale Märchenstunde feiern und nicht zuletzt prüfen, welche Merkmale alle Märchen, egal wo sie geschrieben wurden, gemeinam haben.
Und so kam es dann. Als Frau Divivi da war, ganz in typisch ukrainischer Kleidung, musste sie erst ein paar Fragen beantworten: „Wo kommen Sie her?“, „Warum sprechen Sie Ukrainisch und Russisch?“, „Warum sind Sie nach Deutschland gekommen?“ usw. Frau Divivi beantwortete alle Fragen gründlich und dann konnte es losgehen. Besonders das Märchen der „Baba Jaga“ blieb in Erinnerung. Dabei handelt es sich um eine slawische Märchen- und Mythosfigur. Sie ist mit einer „Märchenhexe“ zu vergleichen. Sie wohnt in einem Haus, das auf Hühnerbeinen steht und meistens führt sie nichts Gutes im Schilde… Dabei lernten die Kinder, was „es war einmal“ auf russisch heißt.
Alles in allem war der Besuch von Frau Divivi eine ganz tolle und inspirierende Gelegenheit, um zu erfahren, dass überall auf der Welt Märchen erzählt und gelesen werden. Und trotzdem lassen sich regionale Besonderheiten feststellen, wie z.B. die Figur der „Baba Jaga“, die hier nicht so bekannt ist. In der Pause stürzten wir uns dann auf all die Leckereien und nicht zuletzt war auch das Vollkornbrot mit Butter und Kresse ein voller kulinarischer Erfolg.
Herzlichen Dank an Frau Divivi, an Darja, die mit ihrer Mutter tolle Übersetzungsarbeit geleistet hat und danke auch den Kindern aus der 5d, die mit so viel Engagement und Ideen diesen Tag vorbereitet und gestaltet haben!
Text, Fotos: Eicke