Fluch oder Segen?

Die Rolle der Zivilgesellschaft in der parlamentarischen Demokratie. Darum ging es im Vortrag von Frau Dr. Stine Marg vom Institut für Demokratieforschung an der Uni Göttingen am 13.12.2021. Die Zuhörerschaft bestand aus Teilen der Lehrerschaft und dem Jahrgang 12.
 

Das, was die Referentin im Titel versprochen hatte, bekamen dass Publikum auch:

Nachdem Frau Dr. Marg Voraussetzungen für die Demokratie betont hat, zu denen unter anderem der ökonomische Wohlstand, die soziale Gerechtigkeit und auch die Zivilgesellschaft zählen, ist sie näher auf die Merkmale einer Demokratie eingegangen: Freiheit, Menschenrechte und vor allem Wahlen sind nur einige Charakteristika der als Synonym für Volkssouveränität geltenden politischen Herrschaftsform.

Anschließend ist Frau Dr. Marg auf den Begriff der Zivilgesellschaft eingegangen: Die Zivilgesellschaft beschreibe alle Akteure der Gesellschaft jenseits von Staat, Wirtschaft und Privatsphäre. Die Zivilgesellschaft drücke daher vor allem das freiwillige Engagement der Bürger aus. Schnell macht Sie aber auch deutlich, dass die Zivilgesellschaft auch immer eine normative und empirische Definition habe: Genauso wie Demokratie könne auch Zivilgesellschaft für jeden etwas anderes bedeuten.

Als nächstes führt die Politikwissenschaftlerin zwei Beispiele für die Zivilgesellschaft an: Fridays For Future und Pegida. Mit Daten durch Befragungen legt sie dar: Pegida möge das in Deutschland angewandte politische System nicht, aber sei für die Demokratie. Was sie unter Demokratie verstehen, ist dabei erst einmal nebensächlich. Sie würden genau so wie Fridays For Future gegen das Regierungshandeln und das politische System protestieren. Mit solchen und weiteren Gleichstellungen versuchte Sie die Zuschauerschaft zu reizen und gleichzeitig das breite Spektrum der Zivilgesellschaft darzustellen.

Zum Schluss folgte dann die Fragerunde:

Einer meiner Mitschüler fragt mit Blick auf seine Hausarbeit, ob eine einzelne Person aus der Zivilgesellschaft genauso viel Einfluss auf die Allgemeinheit nehmen kann wie eine ganze Organisation.

Meine Seminarfachlehrerin Frau Schröder fragte, in welchem Verhältnis ziviler Ungehorsam zur Zivilgesellschaft steht, um die Perspektive einer meiner weiteren Mitschülerin für ihre Hausarbeit zu erweitern.

 

Insgesamt konnte damit Frau Dr. Stine Marg unser Wissensspektrum zur Zivilgesellschaft und Demokratie ausbauen. Dies war nicht nur für die zahlreichen Zuschauer des Politik-Kurses ein Vorteil, sondern auch für uns als Schüler des Seminarfaches 43 „Leben in der Zivilgesellschaft“, die eine Hausarbeit zu diesen Themen schreiben.

 

 

Wir bedanken uns bei Frau Dr. Stine Marg für Ihren bereichernden Vortrag und bei Frau Elke Schröder für die Organisation dieser Veranstaltung.

 

Text: Dezember 2021, Ali Riza Güney (Q1-SF43)    Foto: Wolff

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