Eine Fortbildung der ganz besonderen Art

Gleich zehn Lehrer*innen lassen sich derzeit für eine eigenständige kollegiale Beratung ausbilden. Ziel ist es, die eigene Professionalität zu verbessern und die eigene Gesundheit zu erhalten.

Vier bis fünf Kolleg*innen sitzen im Kreis. Eine*r ist ratsuchende Person. Sie berichtet, es wird zugehört. Wiedergegeben, was man gehört hat. Was man gespürt hat. Bilder beschrieben, die einem einfallen zum vorgetragenen Fall. Einfache festgelegte Fragen gestellt und mehrfach wiederholt. Zum Beispiel danach, welche Kompetenzen und Ressourcen die ratsuchende Person mitbringt. Dazwischen Übungen zum aktiven Zuhören und Widerspiegeln des Gehörten.

Der Fortbildungstag dauert Stunden, aber die Teilnehmer werden nicht müde, sondern immer wacher. Alle sind überzeugt, hier vollzieht sich Wesentliches. Die Basis dafür ist Kollegialität, Achtsamkeit und Wertschätzung. KoBeSu heißt nicht, die Probleme der ratsuchenden Person zu lösen, denn das kann sie nur ganz allein. Aber Unterstützung bekommt sie von der Gruppe. Durch Zuhören und bestimmte Methoden, die geeignet sind, festgezurrte Überzeugungen zu lösen und zu erweitern. Damit das gelingt, muss man sich zurücknehmen, erstmal zuhören und bescheiden helfen. Ein wunderbares Handwerkszeug auch, um Schüler zu stärken.

Es wird ruhig und beharrlich vermittelt von Margot Riedel-Heuer vom Oldenburger Fortbildungszentrum, die der Einladung des Corvis gern gefolgt ist, KoBeSu in die Kollegiumskultur der Schule hineinzutragen. Die Fortbildungsreihe läuft über zwei Jahre, danach sind die Gruppen in der Lage, auf dem hohen Beratungsniveau von KoBeSu selbstständig zu handeln.

Die zehn Kolleg*innen sind sich einig, ganz selten eine derart gewinnbringende Fortbildung erlebt zu haben.

Text, Foto: Wolff

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