Ein musikalischer Blumenstrauß

23. März 2023

Mehr als 100 Schüler:innen präsentierten auf dem ersten musikalischen Abend ein vielfältiges Programm: Mitreißende, melancholische, bezaubernde und berührende zwei Stunden lang unterhielten die jungen Kulturschaffenden ihr Publikum.

Ein HNA-Bericht von Axel Janssen vom 24. März 2023 findet sich hier.

Leichtfüßiger Auftakt

Der Jazzband gelang mit vier Jazzklassikern unter der Leitung von Thomas Constien ein mitreißender Auftakt in die Musikalischen Abende Nr. 124 und 125 am 22. und 23. März 2023. Die vielen Abgänge und Neuzugänge, die der Schulbetrieb erfordern, hat die Jazzband nicht davon abhalten können, einen profunden Sound zu erzeugen. Das spricht für das Engagement aller und den guten Zusammenhalt in dem Traditionsensemble.  Anschließend bezauberte die quirlige Zirkus-AG das Publikum. Leiterin Marlene Dörnenburg, selbst professionelle rhythmische Sportgymnastin, gelang es, die große Gruppe junger Akrobat:innen zu einer sich kontinuierlich steigernden Darbietung rasanter Szenenwechsel zu führen. Ein großer Aha-Moment war die leuchtende Schlussperformance der sympathischen Truppe.

Melancholie vom Feinsten

Beeindruckend selbstsicher gab sich anschließend die Corvi-Rockband, die jetzt "The Box" heißt. Sängerinnen Danela Lehne und Hanna Wegener, stimmig begleitet von Levin Hädrich (Schlagzeug), Joshua Haase (E-Gitarre), Collin Nolte (E-Gitarre) und Toni Zepf (Bass), boten melancholischen zweistimmigen Gesang, der im Gedächtnis bleibt. Erster Höhepunkt des Abends war das gefühlsstarke Stück "On the Ground", das Danela Lehne komponiert und zusammen mit Luisa Hermes arrangiert hat. Auch hier gelang der Band eine stimmige Begleitung der Sängerinnen, die Einsamkeit und Trennung thematisierten.

Mit seiner abwechslungsreichen Choreographie erfüllte der deutlich gewachsene Chor "Ars Musica Vocalis" mit Unterstützung des Kinderchors "Chorvinis" voll die Erwartungen, die sich aus den starken Auftritten der letzten Jahre ergaben. Gregor Wunderlich und Claudia Siebert-Lange führten die zwei Chöre zusammen zu einem Potpourri aus Mary Poppins Returns mit echtem Musical-Feeling.

Abwechslungsreiche Einlagen

Franca Rokohl knüpfte, stimmlich sogar noch gewachsen, an ihre starke Performance aus dem letzten Jahr an. Mit professioneller Unterstützung von Jonas Bertram (Abi 2022) und Günter Stöfer am Keyboard gelang ein intensives "City of Stars" aus La La Land und eine berührende Performance von Abbas "My Love, My Life".

Feelgoodtime bot anschließend die Tanzgruppe gecoacht von Kerstin Baufeld. Zu einem Medley aus dem Musical Hairspray boten sie pfiffige Tanzchoreographien, die die Stadthallenbühne geschickt ausnutzten und jede Menge Überraschungen im typischen Baufeldtstil boten.

Höhepunkt mit Oboe

Den traditionellen Abschluss bot die Capella Corviniensis unter Leitung von Thomas Constien. Nachdem Joshua Haase mit moderner Klaviermusik den offenen Umbau der Bühne musikalisch untermalte (Nikolai Kapustins "Finale" und Erik Saties "Gymnopedie"), begann die CC mit der Grieg'schen Holberg-Suite (Satz 2 und 3), episch fortsetzte mit dem getragenen Thema aus "The Godfather" und beschwingt endete mit einem Satchmo-Medley. Glänzende Trompeteneinlagen bot immer wieder Leo Janus. Einen Schluss-Höhepunkt stellte das eigens für die CC von Dominik Haase (Abi 2019) komponierte "Lied von vergangenen Sommertagen" dar. Ein Glücksfall für die Schulmusik und die CC im Besonderen stellt diese Komposition dar, die geschickt den Instrumentengruppen eines Schulorchesters Einsätze bot. Besonders beeindruckend an dieser Uraufführung war zum Ende hin das von Christina Parlaska an der Oboe fein musizierte Sommertag-Schlussmotiv. Überdämpfte Trompeten wiederholten das Motiv gekonnt und machten so das Vergängliche deutlich. Dominik Haase, selbst am Horn dabei, bot hier ein sinnfälliges Bild für das verlorene Vergangene.

Text, Fotos: Wolff

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