Donghini und der Haendelmove

Das sind nur zwei von vielen bemerkenswerten Aspekten der diesjährigen Entlassungsfeier der 128 Abiturienten des Corvinianum in der Northeimer Stadthalle...

In seiner Begrüßungsansprache zeigte sich Schulchef Christoph Dönges angesichts vollbesetzter Ränge dankbar für die "Wertschätzung, die Ihnen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, und der Schule insgesamt entgegengebracht wird". Er zeigte sich begeistert über das sensationelle Ergebnis des starken Jahrgangs:

"Erstmals (zumindest seit 2009), ist es einem Jahrgang gelungen, die bisher unüberwindlich scheinende Hürde der Absolventenquote von 2/3 zu überspringen. Vor knapp 8 Jahren durften wir 190 hoffnungsvolle, zum Teil auch noch etwas bange Schülerinnen und Schüler aufnehmen (6 Klassen mit 32/33 Schülern!), heute dürfen wir 128 erfolgreiche Abiturientinnen und Abiturienten entlassen, also eine Absolventenquote von gut 67 %. Sie haben die Hürde übersprungen! Und wie Sie das gemacht haben!"

 


Mit 40 Ergebnissen mit der begehrten 1 vor dem Komma (noch ein Rekord am Corvi) sowie einer bisher unübertroffenen Gesamtdurchschnittsnote von 2,30 habe  jeder für sich und alle gemeinsam ein herausragendes Ergebnis erzielt.

Dönges dankte Eltern und Lehrkräften für ihr außerordentliches Engagement. Den Abiturientinnen und Abiturienten wünschte er abschließend:

"dass Sie Dankbarkeit in Ihrem Herzen empfinden und auch dem einen oder anderen ein Dankeschön sagen – das tut uns Menschen allen gut. Machen Sie sich bewusst, dass keiner von uns große Ziele ganz alleine erreichen kann und dass es für jeden von uns auch selbst bereichernd ist, wenn wir unsere Fähigkeiten zum Nutzen anderer einsetzen."

Insgesamt wurde 27 Schülerinnen und Schüler für ihr besonderes Engagement in der Schule geehrt.

Festredner Jan Stechmann ging in seiner Abituransprache geistreich und überraschend emotional auf den Abijahrgang ein. Das Abimotto "Circus Abigalli - die Stars verlassen die Manege" nahm er zum Anlass, um in einer großen poetischen Zirkusparabel die Besonderheiten dieses Jahrgangs und des Zirkus' samt Chef Donghini zu würdigen. Er erntete Standing Ovations vom Jahrgang.

Die rhetorisch ausgefeilte Dialogrede der Abiturienten Jannek Fiebich und Maximilian Schürer bewegte sich gekonnt zwischen launigen Details des Schulalltags und einem wohlwollendem Rückblick auf acht Jahre Schulzeit (Fiebich: "Für manche sogar 365 Tage länger"), in denen der Jahrgang von Leberkäsebrötchen und engagierten Lehrkräften unterstützt wurde.

Die Jahrgangssprecher Hannah Krause und Hauke Voßler ergänzten diese Rede um eine sehenswerte Danksagungsperformance, in der sie sich leichtfüßig bei allen bedankten, von denen der Jahrgang Unterstützung erfahren hatte, Eltern, Lehrkräften, den Sekretärinnen Frau Dirks und Frau Peters, den Hausmeistern, Reinigungskräften, zuletzt dem Jahrgangsleiter Henning Bruns sowie Christoph Dönges und Maria Strahl als Schulleitung.

In der musikalischen Begleitung durch die Jazzband - mitreißend wie immer - durfte man sich ein letztes Mal an dem Solo-Battle von Lena Holland (Klarinette) und Betty Aleksejus (Saxophon) erfreuen. Auch Clara Fricke und Hauke Voßler, die sich ausgesprochen vielseitig für ihren Jahrgang engagierten, spielten hier ein letztes Mal auf.


Zuletzt überraschte Wolfgang Haendel, der sehr warmherzig von seinem Seminarfach in den Ruhestand verabschiedet wurde, mit einer besonderen Gratulationsperformance. Er ritt in einem durchdachten Haendelmove gewissermaßen auf der Woge der Abiturienten über die Bühne, indem er mit den Abiturienten, die ihr Zeugnis jeweils gerade erhalten hatten, im Halbkreis mitwanderte, als wollte er neben seiner besonderen Wertschätzung für seine Schüler ein für alle mal klarstellen: "Ich hab' mein Abitur schon."

Text, Bilder: Wolff

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