Distelfalter oder Kleiner Fuchs?

3. Juli 2023

Pflanzenbestimmung mit Hilfe einer Bestimmungs-App wird bei vielen Bio-Exkursionen praktiziert, aber welche Informationen müssen eigentlich in einer Bestimmungs-App hinterlegt sein, damit die exakte Bestimmung einer Art erfolgen kann?

Dies und vieles mehr hat der MINT-Profilkurs durch die Mitarbeit an der Entwicklung einer Tagfalter-Bestimmungs-App herausgefunden. Zusammen mit der Projektleiterin Birgit Baumann von der Uni Marburg haben die Teilnehmenden des Corvi-MINT-Kursen typische Merkmale von Tagfaltern kennengelernt und in Gruppen Informationen zu vier ausgewählten Tagfalterarten gesammelt. Nachdem die zur Unterscheidung der Tagfalterarten notwendigen Informationen in das Content Management System der App eingepflegt waren, wurde sorgfältig überprüft, ob die Eingabe der Merkmale in die App auch wirklich zur exakten Bestimmung der jeweiligen Art führt. Hier musste häufig an der Genauigkeit der eingegebenen Information zu Flügelfarbe und Flügelmuster nachgebessert werden und teilweise war sogar das eigenständige Erstellen von Zeichnungen zum spezifischen Flügelmuster erforderlich.

An der inzwischen veröffentlichten Tagfalterbestimmungs-App „ID-Logics [http://id-logics.com] haben 23 Schülergruppen aus Niedersachsen und Hessen mitgewirkt. Die kostenfreie App kann nun zur Bestimmung der in Deutschland häufigsten Schmetterlingsarten genutzt werden.

Text, Fotos: Westermann

Ein ausführlicher Bericht von Leon Brandfaß (9b):

Schau mal, was da flattert!

Im MINT-Kurs des neunten und zehnten Jahrgangs haben wir uns in den letzten Wochen mit Schmetterlingen beschäftigt. Am 18. April bekamen wir dann Besuch von der Projektleiterin Frau Baumann von der Uni Marburg, unter deren Anleitung wir Daten für die Tagfalter-Bestimmungsapp ID-Logics gesammeln und eingegeben haben.

Die Idee hinter dem Projekt ist es, die Vielfalt und Verbreitung von Schmetterlingen zu dokumentieren und zu verstehen. Denn durch die App kann jeder herausfinden, welche Schmetterlinge bei einem im Garten rumflattern. Schmetterlinge sind ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems und dienen als Indikator für Umweltveränderungen. Durch die Beobachtung von Schmetterlingen können wir beispielsweise Rückschlüsse auf den Zustand von Ökosystemen ziehen und mögliche Bedrohungen für die Artenvielfalt erkennen.

An unserem Projekttag haben wir Material bekommen, aus dem wir die Informationen für die Schmetterlings-Bestimmung extrahiert haben. In Gruppen haben wir uns mit den Tagfalterarten Spanische Flagge, Hufeisenklee-Gelbling, Komma-Dickkopffalter und Rotbraunes Wiesenvögelchen beschäftigt. Wir haben auf Fühler, Flügelfarbe, Flügelmuster, Beißwerkzeuge und Lebensräume geachtet und mit diesen Informationen, die wir in der App abgespeichert haben, kann die App, nach Eingabe des Nutzers ermitteln, welcher Schmetterling gesucht ist. Durch die sehr benutzerfreundliche Oberfläche der App können die Eingaben leicht getätigt werden. Zusätzlich braucht man keine Vorkenntnisse, um die App zu benutzen. Es reicht einfach, sich den Schmetterling anzuschauen und die Fragen der App zu beantworten: Welche Grundform hat dein Falter? Wie sieht der Flügelrand aus? Welche Hauptfarbe hat die Flügeloberseite? In welcher Region Deutschland hast du den Falter gesehen? usw.

Durch unsere Teilnahme an diesem Projekt haben wir nicht nur unser Wissen über Schmetterlinge erweitert, sondern auch einen praktischen Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Indem wir Informationen zu Merkmalen von Schmetterlingen und ihren Lebensräumen dokumentiert haben, konnten wir unsere Beobachtungen und Erkenntnisse über die Schmetterlinge und ihre Lebensräumemit anderen zu teilen.

Insgesamt war es eine wundervolle Erfahrung, an diesem Projekt teilzunehmen. Wir haben nicht nur wertvolle Daten gesammelt, sondern auch einen Einblick in die Bedeutung der Schmetterlingsforschung und des Umweltschutzes gewonnen. Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft weitere Projekte dieser Art umsetzen werden, um die Schönheit und Vielfalt unserer natürlichen Welt zu erforschen und zu erhalten.

Text: Leon Brandfaß (9b)

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