Debatten zu Zooverbot und Feiertagen
11. Januar 2025
Jugend debattiert – 15. Corvi-Schulwettbewerb mit Debatten über ein Verbot von Zoos in Deutschland und die Einführung eines gesetzlichen Feiertags am 17. Juni
Am Mittwoch, den 09.01.2025, hat erneut das Schulfinale von Jugend debattiert am Corvinianum stattgefunden. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 bis Q2-13 debattierten wieder schulöffentlich im Großen Forum.
Ein HNA-Artikel vom 14. Januar 2025 findet sich hier in der Presseschau.
Jahrgang 8-10: Debatte zu Zoos
Zunächst bestritten die vier Finalisten in der Altersgruppe I (8. bis 10. Jahrgang) ihr Schulfinale zum gesellschaftlich aktuellen Thema: „Sollen Zoos in Deutschland verboten werden?"
Hierbei überzeugten alle vier Debattierenden mit viel Sachwissen, indem die eigene, zugewiesene Position (Pro oder Kontra) engagiert dargelegt wurde. Im Wesentlichen galt es die Kontroverse zwischen mehr Tierwohl auf der einen sowie dem Beitrag zum Artenschutz durch Zoos auf der anderen Seite argumentativ zu verdeutlichen. Die Pro-Seite sah es entsprechend als geboten an, Zoos in Deutschland zu schließen, um die Tiere vor nicht artgerechter Haltung zu schützen. Diese sollten vielmehr in Rescue Centern untergebracht werden. Dagegen argumentierte die Kontra-Seite mit Verweis auf eine gesteigerte Artenvielfalt und dem Schutz von Tierarten vorm Aussterben für den Erhalt von zoologischen Gärten.
Letztlich entfachte sich eine, inhaltlich auf gutem Niveau geführte Debatte mit gelungenen Argumenten auf beiden Seiten, wobei die Kontra-Seite letztlich bei einer Abstimmung das anwesende Publikum aus Klassen der Jahrgänge 7-10 mehr überzeugen konnte.
Die Jury, bestehend aus den Politik-Lehrkräften Henning Winalke, Sabrina Theis, Rona Gashi sowie unserer Drittplatzierten im Bundesfinale aus dem Jahr 2022 Emilia Fritz (Q2-13) machte dies dann auch in ihrer Wertung deutlich, indem sie auf dem ersten Platz den Debattanten auf der Position Kontra 1, Elias Franz (9b), sahen. Daneben wird neben Elias auch die Zweitplatzierte Dania Safi (8c, 2. Platz, Position Pro 1) das Corvi am 21.01.2025 beim durch das Hainberg-Gymnasium Göttingen veranstalteten Regionalentscheid vertreten. Auf den weiteren Plätzen folgten Rahma Mhaede (10a, 3. Platz, Position Kontra 2) und Theo Nemeth (8b, 4. Platz, Position Pro 2).
Jahrgang 11-13: Debatte zum 17. Juni als Feiertag
In der Altersgruppe II (Jahrgänge 11, Q1-12 und Q2-13) überzeugten anschließend ebenfalls die beiden Pro-Debattierenden Maja Scheithauer (Q2-13, 1. Platz, Position Pro 2) und Benet Meyer(Q2-13, 2. Platz, Position Pro 1) die Jury unter Vorsitz von Sabrina Theis am meisten. Sie platzierten sich vor Alexander Kovacsics (Q2-13, 3. Platz, Position Kontra 1) und Romy Fricke (10c, 4. Platz, Position Kontra 2) in einer insgesamt methodisch sicher geführten Debatte zum mit viel historischen Fachwissen geführten Thema „Soll der 17. Juni in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag werden?" Nachdem durch die Pro-Seite geklärt wurde, was sich am 17. Juni 1953 in der damaligen DDR historisch ereignet hatte und weshalb dies einen bundesdeutschen Feiertag rechtfertige, wurde die Debatte zu einer Abwägung, ob der deutsche Nationalfeiertag am 3. Oktober verbleiben soll oder lieber (wie bereits schon einmal bis 1990 im damaligen Westdeutschland) auf den 17. Juni verlegt werden soll. Ebenso kenntnisreich wurde in die Erinnerungskultur und wichtige Daten der deutsch-deutschen Geschichte nach 1945 eingetaucht. In dieser Debatte orientierte sich die Pro-Seite am in unserer Gesellschaft zunehmend bedrohten demokratischen Grundverständnis und forderte eine Stärkung der Demokratie durch eine Aufwertung des 17. Junis zu einem gesetzlichen Feiertag.
Die Gegenseite (Kontra) führte als ein wesentliches Argument die fehlende Wirksamkeit der Maßnahme an, da die Auswahl des Datums in Anbetracht weiterer wichtiger historischer Daten in der deutschen Vergangenheit wie dem der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 1945 etwas weniger plausibel wirke und für einen Großteil der heutigen Bevölkerung kontextual wenig verankert sei. Schlussendlich stellte die Debatte eine durchaus aktuelle Thematik dar, die die Debattantinnen und Debattanten mit zentralen Argumenten ausfüllten, auch wenn die Jury ein wenig die etwas ungenaue Definition des historischen Kontexts zum 17. Juni bemängelte.
Die beiden Erst- und Zweitplatzierten vertreten nun das Corvi auch beim Regionalwettbewerb des Regionalverbundes Göttingen. Die Schulgemeinschaft wünscht dafür allen Debattantinnen und Debattanten viel Erfolg.
Text, Fotos: Jahnscheck
Das war „Jugend debattiert“ in den letzten Jahren am Corvi:
2024
- Schulfinale
- Regionalqualifikation in Göttingen
- Regionalfinale in Göttingen
- Landesfinale in Hannover
2023
- Schulfinale
- Regionalqualifikation in Göttingen
- Regionalfinale in Göttingen
- Landesfinale in Hannover
2022
- Schulfinale
- Regionalfinale in Göttingen
- Landesfinale in Hannover
- Bundesfinale in Berlin
2021 pandemiebedingt kein Wettbewerb
2020
- Schulfinale
- Regionalqualifikation in Göttingen
- Regionalwettbewerb in Göttingen
- Landesfinale in Hannover
2019
- Schulfinale
- Regionalqualifikation in Göttingen
- Regionalwettbewerb in Göttingen
- Landeswettbewerb in Hannover
2018
- Schulfinale
- Regionalqualifikation und -wettbewerb in Göttingen
2017
- Schulfinale
- Regionalqualifikation und -wettbewerb in Göttingen
2016
- Schulfinale
- Regionalqualifikation und -wettbewerb in Göttingen
- Landeswettbewerb in Hannover
- Bundeswettbewerb in Berlin
2015
- Schulfinale
- Regionalqualifikation und -wettbewerb in Göttingen
- Landesentscheid in Hannover
2014
- Schulfinale
- Regionalqualifikation und -wettbewerb in Göttingen