Was ist, wenn du positiv bist?
Seit Dienstag, 23. März erprobte das Corvi im eigens eingerichteten Testraum die freiwilligen Selbsttestungen von Schüler:innen und Lehrkräften und machte gute Erfahrungen. Schnell war das Verfahren optimiert, Abstände und Ruhe konnten problemlos eingehalten werden, geschneuzt wurde auf dem Schulhof. Bis Freitag konnten daher große Teile der Schüler:innenschaft und Lehrer:innenschaft getestet werden. Soweit, so gut.
Aber wie geht man um mit positiv Getesteten?
Vom technischen Verfahren sind die weiteren Maßnahmen klar. Ein:e Schüler:in, die positiv getestet wird, verlässt den Unterricht, wird betreut, bis die Erziehungsberechtigten sie abholen. Dann gilt vorsorgliche Quarantäne und es wird ein PCR-Test durchgeführt, um sicher zu sein. Wo der Test durchgeführt wird, wird in Absprache mit Gesundheitsamt und Hausarzt:in entschieden.
Die pädagogische Begleitung ist dagegen eine besondere Herausforderung. Es gilt zu verhindern, dass positiv Getestete stigmatisiert werden. Das heißt, es muss vermieden werden, dass Betroffene von Mitschüler:innen nur noch als Coronafall gesehen werden, dass Quarantäne zu sozialer Isolation und Kontaktarmut führt trotz Telefon und sozialer Netzwerke, dass Betroffene unter Scham leiden. Aus diesem Grund wird auf die vor den Osterferien angelaufene Massentestung in den niedersächsischen Schulen in Zukunft sogar wieder verzichtet und das, obwohl die Tests eigentlich gut organisiert werden können und zu größerer Sicherheit führen.
Das Corvi hat diese schwierige Situation in den Blick genommen und eine pädagogische Handreichung entwickelt für alle Lehrkräfte. Darin wird unterschieden zwischen präventiven Maßnahmen vor der Durchführung der Tests, dem Testzeitraum und dem Umgang mit positiv Getesteten nach Vorliegen des Ergebnisses. Das Verfahren hat zum Ziel, die Empathiefähigkeit der Lerngruppen zu nutzen, die Möglichkeit der Positivtestung sensibel zu thematisieren und Absprachen zu treffen, wie Lern- und Testgruppen gezielt verhindern können, dass positiv Getestete sich stigmatisiert fühlen.
Die Handreichung zur pädagogischen Begleitung der Corona-Selbsttests wird ständig weiterentwickelt. Die aktuelle Fassung (Stand: vor den Osterferien) findet sich hier.
Text: Wolff, Foto: Teresa Wolff