Bulimie, Anorexie und Binge-Eating
Am 15. Juni 2022 fand von der ersten bis zur sechsten Stunde ein Workshop der siebten Klassen statt, welcher die Intention der Prävention gegen Essstörungen hatte und von den Schüler*innen Catharina Dresler, Isabelle Ahrens, Edlira Reza, Nele Oppermann und Jarla Himpel (alle Q1) in Zusammenarbeit mit Frau Lahme geleitet wurde. Dabei wurden die Schüler*innen in zwei Gruppen eingeteilt, so dass Jungen und Mädchen getrennt wurden und sich dadurch innerhalb ihrer Gruppen sicher und geborgen fühlen konnten.
Das offensichtlich schwierige Thema wurde möglichst behutsam angegangen und vertraulich behandelt. Die Schüler*innen zeigten Interesse und nahmen den ganzen Workshop ernst. Der Tag begann mit einer lockeren Vorstellungsrunde, um alle besser kennenzulernen und sich einander vertraut zu machen. Danach folgten kleine interaktive Spiele und Module, welche deutlich zeigten, dass das, was die Gesellschaft von einem erwartet, nicht auch das ist, was man vielleicht selbst möchte oder kann. Die Schüler*innen konnten dort ihre Meinungen äußern und realisieren, dass sie mit möglichen Problemen und Ängsten nicht alleine sind. Nach einer Pause folgte ein Theorieteil, welcher in Form einer Präsentation über drei Formen von Essstörungen aufklärte (Bulimie, Anorexie und Binge-Eating), Symptome, Ursachen und Behandlungen aufzeigte und verdeutlichen sollte, dass nicht alles, was auf Social-Media gezeigt wird, auch echt, gesund oder überhaupt realistisch ist.
Es wurde viel über mögliche Ursachen von Essstörungen gesprochen und diskutiert, welche womöglich einen ganz anderen Ursprung haben können, als „nur“ Schönheitsideale zu erreichen. Damit sollte verdeutlicht werden, dass eine professionelle Therapie zur Behandlung einer Essstörung und deren Ursprung eine sinnvolle Ergänzung zu Gesprächen mit vertraulichen Personen ist.
Abschließend hatten die Schüler*innen Zeit, in jeglicher Form kreativ zu arbeiten und dies am Schluss der Gruppe zu präsentieren. Dabei wurde durch Rollenspiele, Plakate, Geschichten usw. deutlich, was die Schüler*innen mitgenommen und verinnerlicht haben. Es war zu erkennen, dass sie nun wissen, wie man gegen Essstörungen präventiv vorgehen, anderen helfen und Essstörungen bei sich selbst und bei anderen erkennen kann. Am Ende des Schultages hatten die Schüler*innen noch Gesprächsmöglichkeiten mit den Schüler*innen der Q1, Frau Lahme und Herrn Sommerfeld.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Workshop ein echter Erfolg war und überwiegend gut ankam. Es ist wichtig, über so ein Thema zu sprechen, da viele Jugendliche mit toxischen Schönheitsidealen und psychischen Problemen konfrontiert werden, ohne zu wissen, wie und wo man ihnen helfen kann. Mit dem Workshop konnte wenigstens den Schüler*innen der siebten Klasse des Corvinianum die Möglichkeit geboten werden, einen Einblick in das Thema zu bekommen und so vielleicht eventuelle zukünftige Probleme mit dem Essen zu vermeiden und zu erkennen.
Text: Nele Oppermann, Q1
Aus Sicht einer Teilnehmerin:
Das Hauptthema war Essstörungen, ein sehr wichtiges Thema, gerade weil es auch die Jugend stark betrifft. Wir beschäftigten uns viel mit unterschiedlichen Körperbildern und auch mit der Akzeptanz von anderen Meinungen zu Schönheitsidealen usw. Es ging auch viel darum, die eigene Meinung zu sagen und zu begründen, was einem an einem Menschen eher wichtig ist und auch was nicht. Jede Meinung wurde akzeptiert und es zeigte sich auch, dass es viele unterschiedliche Meinungen gab, zu denen auch unterschiedliche Begründungen genannt wurden.
Ein weiteres Thema war „Social Media“, da auch dies eine sehr starke Belastung für viele Menschen darstellt. Gerade, weil man viele Personen sieht, gegenüber denen man „Neid“ empfindet und vielleicht sogar versucht, genauso auszusehen. Da das im schlimmsten Fall zu einer Essstörung führen kann, war das der Grund, warum wir auch dieses Thema behandelt haben.
In der nächsten Stunde haben wir über unterschiedliche Gründe gesprochen, warum eine Essstörung entstehen kann, und auch, wie man erkennt, dass jemand eine Essstörung hat. „Es geht bei einer Essstörung nicht immer nur um das äußere Erscheinungsbild, sondern sie können auch durch psychische Belastungen oder negative Erfahrungen hervorgerufen werden“, war etwas, was ich an diesem Tag auf jeden Fall lernen konnte. Es war sehr interessant so viel von diesem Thema zu lernen… ich würde es den nächsten Jahrgängen auf jeden Fall empfehlen.
Text: Lea Hemmerich, 7m