Bei Nacht auf Krötensuche

Es war dunkel. Das einzige Licht, das leuchtete, war das Licht der Taschenlampen. Johannes und ich waren im Wald, um beim Amphibienschutzprojekt vom Corvi mitzumachen, also um Kröten zu suchen und sie sicher über die Straße zu bringen. Wir gingen zum Zaun, der gespannt ist, damit die Kröten nicht über die Straße gehen, um am Teich ihre Eier abzulegen oder um nach „getaner Arbeit“ vom Teich wieder zurückzulaufen.

Der Zaun, an dem wir als erstes waren, verhindert die Hinwanderung. Eimer sind im Abstand von circa zehn Metern in die Erde gegraben, damit die Kröten beim Versuch über den Zaun zu kommen dort hineinfallen. Die ersten Frösche sahen wir schon auf der Straße und brachten sie direkt hinüber. Dann schauten wir in die Eimer. Im ersten war nur Laub drin, beim zweiten hatten wir Glück: Gleich zwei Männchen schauten uns an. Wir sind so Eimer für Eimer weitergegangen. Als schon viele Kröten im Eimer waren, leerten wir ihn auf der anderen Straßenseite aus. Um die Kröten auf der anderen Seite wieder freizulassen, mussten wir über einen Bach springen, was in der Dunkelheit, mit einem Eimer und einer Taschenlampe in der Hand, gar nicht so leicht ist. Dann aber konnten wir die Kröten freilassen und wir waren mit der Hinwanderung fertig. Zehn Weibchen, 57 Männchen, drei Doppeldecker, ein Braunfrosch, drei Molche und sogar ein Dreierdecker waren es auf der ganzen Hinwanderung.

Dann kam die Rückwanderung. In den ersten fünf Eimern waren keine Kröten, im sechsten nur ein Männchen. Doch dann war es toll: Wir fanden zwei Doppeldecker am Zaun, daneben ein Männchen und einen Molch. Wir gingen über die Straße in den Wald, um den Eimer auszuleeren. Noch die letzten Meter bis zum Zaunende. Es war stockdunkel und eine Taschenlampe leuchtete nur noch sehr schwach. Geschafft! Auf der Rückwanderung befreiten wir insgesamt sechs Männchen, vier Doppeldecker und zwei Molche, brachten sie sicher über die Straße. Weibchen und Dreierdecker waren leider nicht dabei.

Text: Antonio Kirchhoff, Foto: Wolff

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