Ein Zeichen der Hoffnung
Eine wahre Völkerwanderung war um 11.30 Uhr an der Wieterstraße zu beobachten, als große Teile der Schulgemeinschaft, vor allem die Schüler:innen, sich in Richtung St. Sixti-Kirche in Bewegung setzten.
Mit dabei waren ihre 40 ukrainischen Mitschüler:innen und deren Familien sowie die ukrainischen Lehrkräfte. Ihnen konnte man zuhören, Erinnerungen an ein unberührtes Land in Osteuropa teilen, den Opfern und Folgen des Grauens gedenken, das seitdem wütet und als Gemeinschaft ein Zeichen setzen für den Frieden.
Nicht alle fanden einen Sitzplatz in der Kirche, etliche hörten stehend von hinten zu. In einem verheißungsvollen Rahmen mit Blumen, Sandschalen, Kerzen und einer großen Projektionsfläche begrüßte Religionslehrerin Elke Schröder die versammelten Menschen. Sie hatte die Gedenkstunde mit einem kleinen Team und hohem Einsatz vorbereitet.
Musik und Vortrag
Zum Rahmen gehörte auch ein Violinensemble um Musikerzieher Carsten Armbrecht, der mit ruhiger Musik nachdenklich stimmte. Begleitet wurde die Gruppe von Joshua Haase am Klavier.
In einem bewegenden Vortrag schilderten die beiden pädagogischen Mitarbeiterinnen Juliia Strobaka und Nataliia Vorobei auf ukrainisch und deutsch ihre Erinnerungen an den Kriegsausbruch.
Sie brachten aber auch ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die getrennten Familien bald wieder zusammenkommen können.
Einblicke und Dank
Sie präsentierten drei Videos, die das Land vor und nach dem Kriegsausbruch zeigten und die ukrainischen Kinder in der Corvi-Bibliothek, im Unterricht und auf dem Schulhof. Die beiden schlossen ihre Darbietung mit Dank an alle Unterstützer:innen am Corvi.
Insbesondere dankten sie dem Corvi-Schulleiter Christoph Dönges sowie den beiden Lehrerinnen Katja Rott und Wibke Kuschke. Alle drei tragen durch ihren hohen individuellen Einsatz dazu bei, dass es den vielen Ukrainer:innen an der Schule gut geht und sie eine Zukunftsperspektive erhalten.
Johanna und Svea aus der 7m: "Uns hat der Vortrag sehr beeindruckt. Die Videos, aber auch die Bilder der fröhlichen ukrainischen Kinder am Corvi und ihre Dankbarkeit fanden wir sehr bewegend."
Antworten und Hoffnungen
Nils Sommerfeld, Schulsozialarbeiter am Corvi, fand ganz persönliche Worte für das, was er am Corvi als Antwort auf die Kriegsauswirkungen erlebt.
In einer großen Kerzenaktion konnten alle ihre Gedanken, Sorgen und Hoffnungen mit dem Entzünden einer Kerze zum Ausdruck bringen. So entstand in den ausgestellten Sandschalen ein ganzes Lichtermeer.
Alle, die wollten, konnten still einstimmen in die Fürbitte, die der Religionskurs Q2 von Yvonne Düe vorbereitet hatte, bevor Pastorin Johanna Hesse abschließend einen Segen sprach.
Herzlichen Dank an St. Sixti und den Küster Sönke Ehrhardt für die Bereitstellung der Kirche und die Unterstützung!
Text: Wolff, Fotos: W. Kuschke, Schatz-Anders