Lateinische Nacht als bunte Revue

Obwohl Fachobfrau Anja Hauschke sich mit Moderation und technischer Betreuung der Beiträge wirklich viel vorgenommen hatte, begrüßte sie gutgelaunt und sicher die etwa 200 Zuschauer*innen, also interessierte Eltern, Mitschüler*innen, interessierte Lehrkräfte aber auch einige Ehemalige und Gäste.
 
 
Jahrgangsübergreifende Bildungsrevue
Nachvollziehbar, denn sie wusste eine Fachgruppe hinter sich, die bereitwillig in nahezu allen Lerngruppen Beiträge vorbereitet hatte, sodass ein breites Spektrum an Darbietungen von lehrreichen Präsentationen zur Mythologie und Militär über ein kurzweiliges Mitmach-Quiz bis zu einigen wirklich unterhaltsamen Schauspielen das Publikum erwartete. Dutzende Akteure ganz unterschiedlicher Altersstufen waren vor, auf und hinter der Bühne präsent, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Man spürte und sah, hier wurde gemeinsam gehandelt, altersübergreifend, um dem Publikum möglichst spannende Einblicke in das Fach Latein zu bieten.
 

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Vom größten Zirkus
Die Lateinlerngruppe des 6. Jahrgangs präsentierte unter der Leitung von Anja Hauschke eine kurzweilige Mischung aus Vortrag und Schauspiel zum Circus Maximus, in dem an vier aufeinanderfolgenden Tagen bis zu eine Million Römer unterhalten werden konnten. In einer Szene wurde deutlich, wie aktuell der Besuch eines Wagenrennens - als römischer Fan mit Autogrammwunsch - aufgefasst werden kann. Echte Einblicke in die Gladiatorenkämpfe innerhalb des Circus Maximus waren geplant, konnten jedoch vom 7. Jahrgang nicht zur Aufführungsreife gebracht werden. Dennoch bleibt ein dynamischer Einblick in den mit 600 Metern Länge größten Zirkus des antiken Roms.
 
Mythen und heilige Hühner
Der 7. Jahrgang präsentierte ebenfalls unter der Leitung von Anja Hauschke den Prometheus-Mythos mit erstaunlich professionellen Illustrationen, beleuchtete die unbekanntere Vorgeschichte des berühmten Sisyphos-Mythos in einer Spielszene und zeigte auf ausgesprochen witzige Weise, welche wichtigen Rollen Hühner und Gänse einst bei der Verteidigung Roms gespielt haben.
 

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Bildung in Vortrag und Spiel
Der Jahrgang 10 bewegte sich bereits sehr souverän in Stoff und Sprache des Lateinunterrichts. Eigenständig wurde von der Lerngruppe unter der Leitung von Anja Hauschke die Varusschlacht aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, inklusiv Spielszene mit einem vergesslichen Germanen. In einer kurzen, gespielten Stadtführung bekam man Einblicke in die alte Römerstadt Trier, zu der die 10.-Klässler*innen noch in diesem Schuljahr eine Exkursion unternehmen werden.
 

 

Eine lateinische Komödie
Ein besonderer Höhepunkt unter den vielen beeindruckenden Darbietungen der Lateinschüler*innen war die Plautus-Komödie "De servis dolosis et milite glorioso" (Über schlitzohrige Sklaven und einen angeberischen Soldaten). Nicht nur, dass hier viele lateinische Redewendungen verwendet und übersetzt wurden, ohne den Spielfluss zu unterbrechen, oder sauber chorisch gesprochen wurde, das inhaltlich jederzeit verständliche und witzige Stück wurde mit flinken Szenenwechseln rund um den behäbigen Vorhang der Mensabühne von Referendarin Anna-Lisa Schmager auch noch sehr ansprechend inszeniert.
 
Quis erit millionaria?
Ein Kunststück gelang dem Kurs des 11. Jahrgangs unter der Leitung von Wibke Kuschke. Mit einer abgewandelten Version von "Wer wird Millionär" wurden 12 Ratende live vor der Bühne aufgefordert, zur jeweils richtigen Antwort zu gehen. Das Publikum war beteiligt und fieberte mit. Überraschend gelang zwei Sprachanfänger*innen des 6. Jahrgangs der Sieg mit der richtigen Übersetzung von "Disco".
 
Fortes fortuna adiuvat
Schüler*innen des Jahrgangs 9 boten unter der Leitung von Elke Schröder lehrreiche Einblicke in die Odyssee. Abwechselnd trugen Schüler*innen vor, welche lebensgefährlichen Abenteuer der berühmte griechische Held zu bestehen hatte und wie der Gealterte mit Bogen- und Materialkompetenz seine Ehefrau auf Ithaka am Ende von seiner Identität doch noch überzeugen konnte.
 
Experto credite
Mit großer Spielfreude und Souveränität bot der Leistungskurs des 12. Jahrgangs unter der Leitung von Elke Schröder den berühmten Mythos über das "Urteil des Paris". Die drei Göttinnen Venus (Schönheit), Minerva (Weisheit) und Juno (Königin der Götter) streiten darum, wer die Schönste ist. Paris entscheidet sich nachvollziehbar für die von Max Hohmann charmant gespielte Venus. Sie stellt ihm Helena vor, die schönste (Menschen-) Frau der Antike. Der Kurs stellte ebenfalls dar, wie aus dieser Entführung der trojanische Krieg inklusive Pferd hervorging.
 
Der Abend wurde abgerundet durch römische Getränke und Speisen, angeboten von Lateinschüler*innen des Jahrgangs 10. Unter der Leitung von Jan Stechmann erklangen zwei latinisierte bekannte Lieder, "Sancta Lucia" vor der Pause und zum Abschluss "Amica est trans Oceanum" alias "My Bonnie", bei dem das Publikum kräftig mitsang. Die beeindruckende Riege an Mitwirkenden erhielt zuletzt tosenden Applaus. Cui honorem, honorem.
 
Text, Bilder: Wolff

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