Gegen das Vergessen

13 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 bis 11 folgten der Einladung des ehemaligen Corvilehrers Hans Harer, gemeinsam ein ganz besonderes Gesprächskonzert in Göttingen zu erleben.

Im Zentrums der Veranstaltung des Göttinger Symphonieorchesters Anfang September stand die Musik des russischen herausragenden Komponisten Alexander Weprik/1899-1958). Weprik, ein weltweit erfolgreicher Komponist der 30er und 40er Jahre, wurde 1950 zu acht Jahren Lagerhaft im Gulag verurteilt. Die von ihm im Gulag erlittenen Folterungen und Entbehrungen führten nicht nur zu seinem vorzeitigen Tod, sondern auch zur Verdrängung des Komponisten aus dem Musikleben.

Seine großartige Musik dem Vergessen zu entreißen und damit auch der anderen unschuldigen Gulag-Opfer zu gedenken, war das ist das Ziel des Sonderkonzerts des GSO.

Generalmusikdirektor Christoph Mathias Mueller schaffte durch seine Erklärungen einen guten Zugang zu der „ausgegrabenen Musik“.

Die Musik wurde aufgelockert und ergänzt durch drei Informationsblöcke: Ausschnitte aus dem Film „Die letzten Zeugen des GULAG“, die authentische Schilderung der Tochter eines deutschen Gulag-Häftlings und einen interessanten Vortrag einer Musikwissenschaftlerin über das Kulturleben im Gulag.

 

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion konnte sich dann auch das Publikum einbringen.

Die Northeimer Gruppe hatte die Gelegenheit wahrgenommen, ein besonderes Konzert zu erleben, eine Vorstellung vom Leben im sowjetischen Lagersystem zu bekommen und Ganze durch sehr überzeugende und begeisterte Fachleute vermittelt zu bekommen.

Und dazu durfte, wer mochte, noch zwei Bücher mit Ergebnissen eines russischen Geschichtswettbewerbs mitnehmen, der sich mit Familiengeschichten in der Stalinzeit befasste.

Nur schade, dass außer den 13 Schülern aus Northeim nur weitere 13 aus Herzberg die Stadthalle „füllten“. 50 Gymnasien waren vom GSO angeschrieben worden....

Hans Harer engagierte sich als Musikbegeisterter und als ehemaliger Geschichtslehrer, der 2012 während einer Lehrerfortbildung die Spuren des GULAG im Ural studieren durfte.

Text, Bild: Harer 

 

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