Erinnerungskultur in Gefahr!
20. Oktober 2024
Einblick ins Seminarfach SF55: Vortrag zu Geschichtsrevisionismus und Rechtsextremismus
Am Dienstag, den 24. September 2024 hatten wir als Seminarfach SF55 von Frau Schröder die Möglichkeit, an einem spannenden und gleichzeitig nachdenklich stimmenden Vortrag in Göttingen teilzunehmen. Der Abend drehte sich um das Thema Geschichtsrevisionismus und den wachsenden Rechtsextremismus, vor allem in Bezug auf KZ-Gedenkstätten.
Jens-Christian Wagner von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie Lisa Grow von der Geschichtswerkstatt Göttingen zeigten uns, wie wichtig es ist, den Schutz und die Arbeit von Gedenkstätten ernst zu nehmen. Es gibt immer wieder rechte Provokationen oder sogar Vandalismus an diesen Orten, was schockierend ist, da hier an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert wird. Besonders besorgniserregend fanden wir, dass führende AfD-Politiker:innen den Nationalsozialismus verharmlosen und fordern, die Erinnerungskultur zu verändern, die in Deutschland seit vielen Jahrzehnten mühsam aufgebaut wurde.
Doch was genau ist Geschichtsrevisionismus? Der Begriff beschreibt den Versuch, die Geschichte umzudeuten oder zu verzerren, oft aus politischen oder ideologischen Gründen. In diesem Zusammenhang bedeutet es, dass rechte Gruppen versuchen, die Verbrechen des Nationalsozialismus herunterzuspielen oder anders darzustellen, als sie wirklich waren. Dieser Prozess führt oft dazu, dass die Schuld relativiert und die Opfer geringgeschätzt werden. Geschichtsrevisionismus stellt eine ernsthafte Gefahr für unsere Erinnerungskultur dar, weil er die Geschichte so darstellt, dass sie in das eigene politische Weltbild passt.
In der anschließenden Diskussion wurde intensiv darüber gesprochen, wie man gegen diese bedenklichen Entwicklungen vorgehen kann. Die Referent*innen betonten, dass es neue Ansätze in der Gedenkstättenarbeit braucht, um den wachsenden Einfluss rechtsradikaler politischer Kräfte zu bekämpfen und gleichzeitig das Bewusstsein für die NS-Verbrechen zu stärken.
Nach diesem intensiven Abend lud uns Frau Schröder netterweise ins Bullerjahn in Göttingen ein, wo wir den Abend gemütlich bei Flammkuchen ausklingen ließen. Das Essen war nicht nur lecker, sondern gab uns auch die Gelegenheit, das Gehörte in entspannter Atmosphäre zu reflektieren und uns über das Erlebte auszutauschen.
Wir als Seminarfach fanden den Vortrag extrem interessant und wichtig, weil er uns noch einmal gezeigt hat, wie schnell Geschichte von manchen verdreht oder verharmlost wird und wie wichtig es ist, sich aktiv dagegen zu wehren. Ein großer Dank geht an Frau Schröder für die Organisation des Abends und ihre tolle Geste!
Unser Appell an euch:
Nehmt euch das, was wir an diesem Abend gelernt haben, wirklich zu Herzen. Hinterfragt immer kritisch, was ihr hört und lest, vor allem, wenn es um die Geschichte geht. Versuche, die Vergangenheit umzuschreiben oder zu verzerren, sind gefährlich und es liegt an uns allen, darauf zu achten, dass die Wahrheit nicht unter den Tisch gekehrt wird. Lasst uns wachsam bleiben und weiterhin dafür sorgen, dass die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht verblasst.
Text: Volkan Güney, Q2; Foto: E. Schröder