Engagiert euch!
31. Januar 2025
Fabio Peter aus Jahrgang Q2 hat für etwa 1000 Schüler:innen der Jahrgänge 9-13 von sieben Landkreisschulen das Projekt "Demokratie durch Kino" auf die Beine gestellt. Ein Glücksfall war seine Idee, den Film Schindlers Liste mit Interviews mit Gedenkstättenleitern aus Weimar und Moringen sowie der Zeitzeugin Katja Langenbach (94) aus Göttingen zu rahmen.
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Prof. Jens-Christian Wagner ist in Sorge um die Demokratie. Der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau Dora war extra nach Northeim gekommen, um den Jugendlichen eine menschliche Perspektive aufzuzeigen: Man dürfe nicht zulassen, dass Aussagen, die mit den Werten des Grundgesetzes und der freiheitlich demokratischen Grundordnung unvereinbar sind, unwidersprochen bleiben.
Wir sind alle aufgerufen,
uns für eine humane Gesellschaft
und eine menschliche Zukunft zu engagieren.
Jens-Christian Wagner
Dr. Katja Langenbach, Jahrgang 1930, berichtete von Diskriminierungserfahrungen, die sie nach dem zweiten Weltkrieg als junge Studentin in Gießen machte. Sie wurde ausgegrenzt und förmlich gemieden und isoliert als Jüdin. Der Uni-Rektor Max Rolfes habe das gar nicht glauben können. Er hatte selbst mit Heinrich Himmler in der Nazizeit zusammengearbeitet. Sie schwieg und erduldete allen Rassissmus.
Daraus zieht sie Schlüsse bis heute: "Lasst nicht zu, dass Gruppen abgewertet werden. Bildet euch eure eigene Meinung über jeden einzelnen Menschen", forderte sie die Zuhörenden im Kinosaal auf. Opfern von Rassismus ruft sie zu: Macht es nicht so wie ich. Verstummt nicht, sondern werdet laut!"
Fabio Peter begleitete und moderierte drei Tage lang in Reihe die "Demokratie durch Kino"-Filmvorführungen. Ihm war anzumerken, wie wichtig es ihm war, die insgesamt 1000 Jugendlichen der Jahrgänge 9-13 aus allen Schulformen zu erreichen. Und das kam an. Mit großer Aufmerksamkeit lauschten die Zuhörenden seinen Ausführungen zur gerade jetzt so wichtigen eigenen Verantwortung dafür, dass die schrecklichen Vorgänge der Nazizeit sich nicht wiederholen.
Als Schüler weiß er, wie das Desinteresse an Politik zustande kommt: Die Politik verstehe es nicht, den Jugendlichen die Wichtigkeit des eigenen Engagements für die Gesellschaft zu vermitteln. Was politisches Engagement bewirken könne, werde durch die Politik nicht deutlich gemacht.