Gelungenes Großereignis

"Wie, ist das schon die nächste Gruppe?", wurde mehrfach gefragt und es war erstaunlich, mit welchem Schwung die Mitwirkenden die diesjährigen Musikalischen Abende in Szene setzten. Geschickt wechselten sich Darbietungen vor und hinter dem Vorhang ab, wurden fliegende Wechsel auf der Bühne vorgenommen, sodass eine mehr als zweistündige Performance wie aus einem Guss das Publikum erfreute.
 
Ein Bericht der HNA findet sich in der Presseschau.

Von Anfang an mitreißend
Nach einer gerappten Einstimmung durch Schülerinnen und Schüler des Musikprofils der 8. Klasse jonglierten die Künstler der Zirkus-AG mit Luftschlangen und Leuchtbällen perfekt zu Musik und Schwarzlicht choreographiert. Ein toller Einstand für die von Marlene Dörnenburg neu gegründete Arbeitsgemeinschaft.

 

Gut gemachte Szenenwechsel
Mit einer kurzen und homophonen Bläsereinlage von Mitgliedern der Jazzband machte Leiter Jörg-Maik-Mauksch vor dem geschlossenen Vorhang diese und eine weitere notwendige Umbaupause zu einem musikalischen Programmpunkt. Auf diese weise wurden an den Abenden alle Umbauten für ganz unterschiedliche und immer kurzweilige Darbietungen genutzt.
 
Neue Zusammenarbeit
Anschließend bot sich dem staunenden Zuschauer eine überraschende Co-Produktion von Unterstufenchor und Streicherensemble. Sabine Harborth-Constien hatte beide Gruppen eingeladen, gemeinsam drei Lieder aus dem Film "Die Kinder des Monsieur Mathieu" darzubieten. Man staunte noch über die Inszenierung mit hin- und herschwebenden Papierfliegern, da wandelte sich die Szenerie und der als Nonnen und Mönche gekleidete Schulchor "Ars musica vocalis" übernahm das Bühnengeschehen, um ebenfalls von Streichern begleitet eine Kurzversion von "Sister Act" zu bieten. Als fromme chorleitende Mutter Oberin, die auch mal durchgreifen konnte, überzeugte sozusagen der passend kostümierte Thomas Constien, am Flügel begleitet von Tochter Theresa. Aber auch der Chor war in seiner Beweglichkeit ein echter Hingucker. Nach beeindruckendem Kyrie und Gloria - eigens komponiert von Jonathan Enk, Q2 - wandelte sich Clara Fricke, Q1 - mit Whoopie-Goldberg-mäßiger Haartracht - in Minutenschnelle von der genervten Nonne wider Willen zum engagierten Talentscout und brachte dem Chor die richtigen Töne bei.

Emanzipation der Frau
Dass Frauen sich auch außerhalb von Klostermauern sehr gut durchsetzen können, zeigten anschließend zwei Tanzeinlagen. Eine Vierergruppe um Mathilda Weiß thematisierte tänzerisch Selbstbestimmung. Anschließend wirbelten Anna Lina Neupert und Lina-Alice Polten derart begeistert, beschwingt, beweglich und selbstbewusst über die Bühne, als wären sie bereits tanzend zur Welt gekommen und hätten sich nie anders bewegt: Quasi direkt aus der Wiege zu Kerstin Baufeldt und anschließend zu Doro Lahme in die Tanz-AG...

Neue Rhythmen - neue Stimmen
Nachdem Ahmad Sadeqi und Michael Balz mit einer intelligenten Mischung aus DS und Beatbox einen weiteren Umbau zum Event gemacht hatten, setzte die Jazzband ihren neuen Stil, den sie zuletzt auf einem eigenen Konzertabend präsentiert hatte, auf dem Musiabend fort. Dazu gesellte sich Laura Wegner mit starker, neuer Stimme zu Nicolas Brandt, der jeden Boden unter seinen Füßen zur Bühne machen kann. Sechs Musiker beeindruckten außerdem mit kurzen Soli von Gitarre bis Posaune, die in Zukunft gerne auch mal einen Chorus länger dauern dürfen: Beatrice Aleksejus (Q1, Tenorsax) und Lena Holland (Q1, Klarinette); Lukas Kurtessis (Jg.9, Gitarre) und Jonas Fröchtenicht (Q1, Gitarre); Malte Meyenberg (Q2, Posaune) und Maxi Meyer (Trompete).

Starke Melodien
Der Melodiebeauftragte des Corvi - Gabriel Archontides - brachte mit seinen Musikschülern Perlen der Populärmusik des 20. Jahrhunderts zu Gehör. Der Mann der kleinen, aber wirksamen Gesten ließ es sich nicht nehmen, selbst zu den Sticks zu greifen und rhythmisch auf der Doppeltrommel eigene Akzente zu setzen.

Ich fliege
NN präsentierte zusammen mit Lena Holland zwei Chansons zur Gitarre, die das Publikum besonders beeindruckten und mit langem, langem Applaus bedacht wurden: Sardous "Je vole" und Cohens "Hallelujah". NN mit ihren Liedern von Abschied und Liebe steht damit stellvertretend für viele beeindruckende Augenblicke, die Vertreter des scheidenden Abi-Jahrgangs boten. Bewährte Qualität bot abschließend auch die Capella Corviniensis unter Silberjubilar Thomas Constien, der seit 25 Jahren auf der Bühne der Musikalischen Abende steht. Differenzierter Raumklang zum Abheben, Streicher aus einem Guss; wie der Dirigent tanzte das professionell anmutende Schüler-Orchester - man glaubt es kaum - durch die dargebotene Musik. Dabei beeindruckte Ruben Slawskis zartes Violinenspiel in Nikolai Rimski-Korsakows "Scheherazade" besonders.

Nach dem erfüllenden Programm war klar, dass Schulleiter Christoph Dönges zu Beginn der Veranstaltung wahrlich keine leeren Worte gemacht hatte. Er hatte darauf hingewiesen, dass ein solches Event allen Anlass zu Dankbarkeit bietet. Ohne Unterstützung von Eltern und Schulträger sowie dem Engagement der Schülerinnen, Schüler und der Lehrkräfte wäre so ein vielseitiges Event in der Stadthalle nämlich überhaupt nicht denkbar.

Text, Bilder: Wolff

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