Die Hölle sind die anderen

Auch der dritte Q2-Kurs Darstellendes Spiel präsentierte die Ergebnisse seiner Kursarbeit. Sartres "Geschlossene Gesellschaft" wurde vor prasselndem Höllenfeuer mit fliegenden Rollenwechseln textsicher auf die Corvi-Bühne gebracht. Bildeindrücke von der Aufführung:

 

 

Der zehnköpfige Kurs unter der Leitung von Charlotte Gibhardt hatte es nicht leicht, denn ein durch Krankheit ausgefallenes Ensemblemitglied musste relativ kurzfristig ersetzt werden. Der Kurs ließ sich davon jedoch nicht beirren und präsentierte nichtsdestotrotz - allerdings ausnahmsweise schulintern - seine Ergebnisse. Ahmad Sadeqi und Marius Schlüricke hatten sich mutig den zu übernehmenden Text geteilt und spielten in diesen Szenen flüssig mit Textbuch in der Hand.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler brachten Sartres bekanntestes, philosophisches Stück mit beachtlicher Bewältigung einer großen Textmenge den Zuschauern näher. Dabei wechselten Sie mehrfach unaufgeregt die Rollen und zeigten konsequent, wie nach Sartre alle zwischenmenschlichen Beziehungen zum Scheitern verurteilt sind.

Eine übergroße Schattenwand diente als multimediale Projektionsfläche für ein permanent prasselndes, warmes und damit versöhnliches "Höllenfeuer", das zur distanziert-kritischen Betrachtung der Handlung einlud. Zudem kontrastierte eine biegsam-variabel aufspielende maskierte Statue auf sehr einfühlsame und bisweilen geradezu komische Weise das bittere Spiel im Vordergrund.

Der Kurs hat hier trotz schwieriger Umstände ein aufwändiges und respektables Ergebnis seiner Arbeit vorgelegt, das zu Recht mit anhaltendem Applaus belohnt wurde.

Text, Bilder: Wolff

 

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