Robotikwettbewerb erstmals am Corvi

23. April 2024   HNA-Artikel vom 26. April 2024

Sie heißen Robo Felix, Goethe-Bots oder Hölty Kids, sie kommen aus Duderstadt, Einbeck, Göttingen, Groß-Schneen und Northeim und sie haben eins gemeinsam: Im ersten am Corvinianum ausgerichteten Robotikwettbewerb der Region Südniedersachsen ihre Roboter so zu programmieren, dass sie die vorgegebenen Aufgaben möglichst vollständig und schnell bewältigen.

Wettbewerb der Grundschulen

Am Vormittag traten in der Corvi-Bibliothek 12 Teams von vier Grundschulen gegeneinander an. Die 36 Grundschüler:innen hatten sich an ihren Schulen auf die vorher bekannte Aufgabe vorbereitet und mussten nun ihren programmierten Roboter über den Parkour laufen lassen. Drei Hindernisse (Legosteine) mussten aus dem Weg geräumt werden, um dann eine Person ins Stadtzentrum zu bringen (Legofigur in Zielzone schieben). Fast alle Teams erreichten hier die volle Punktzahl, sodass am Ende die Zeit entschied. Der Roboter des Gewinnerteams "LCSJ" von der Janusz-Korczak-Grundschule aus Duderstadt schaffte die Aufgaben in gut 10 Sekunden und war damit doppelt so schnell wie der langsamste Roboter im Feld. Auf Platz zwei und drei kamen Teams der Hölty-Schule Göttingen mit drei Sekunden Rückstand. Das Team "MLS 3" der Martin-Luther-Schule Northeim erreichte den vierten Platz.

Die Gewinnerteams des Grundschulwettbewerbs:
Platz 1: LCSJ: Clara Kolle, Samuel Sohn, Johanna Vorbeck, Lotta Wolf
Platz 2: Lasagneplatten: Julian Weiser, Faris Abboud, Momo Hartkens, Lukas Krause
Platz 3: Hölty-Kids: Nora Antomo, Paul Kazil, Josua Damberg, Clara August
 

Wettbewerb der weiterführenden Schulen

Drei Teams vom MPG vor dem ersten Parkour

Die 27 Gruppen der 10 weiterführenden Schulen hatten ihre Roboter für eine weitaus schwierigere Aufgabe vorbereiten müssen: Zunächst mussten die Lego-Mindstorms-Roboter nämlich auf einem vorgegebenen Weg (schwarze Linie) den Northeimer Kiessee erreichen (blaues Quadrat), dort eine Runde schwimmen (360°-Drehung), eine Kreuzung überqueren und anschließend eine Puppe aus dem Theater der Nacht (Legofigur) in einem Korb aufnehmen und ins Theater bringen (Zielquadrat). Der Roboter des heimischen Teams Corvi-Bots vom Corvinianum bewältigte die Aufgabe als eines von drei Teams vollständig und mit 50 Sekunden in der schnellsten Zeit. Am Ende kam die Gruppe auf Rang vier, denn es gab für die fortgeschrittenen Teams noch eine knifflige Live-Aufgabe.

Christoph Schütz erklärt die Live-Aufgabe

Knifflige Live-Aufgabe

Die 74 Schüler:innen der Teams der weiterführenden Schulen mussten ihre Roboter nämlich anschließend innerhalb von anderthalb Stunden so umprogrammieren, dass diese auf dem Parkour zusätzlich den Northeimer Wieterturm (in Form einer Trinkflasche) umfuhren, ohne ihn umzuwerfen. Zehn Teams erreichten hier gute 100 von 150 Punkten. Herausragend war die Leistung des Teams FKG Robo vom Felix-Klein Gymnasium in Göttingen: Ihr Roboter absolvierte den veränderten Parkour fehlerfrei in unter einer Minute. Damit holte sich "FKG Robo" dann auch den Gesamtsieg des Turniers vor dem Team "Die Coolen" vom Theodor-Heuss-Gymnasium und dem Team "Robo 1" von der Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Groß Schneen.

Die Gewinnerteams des Wettbewerbs der weiterführenden Schulen:
Platz 1: FKG Robo: Mattis Dehmel, Irma Karl, Johann Friedrich Jungklaus
Platz 2: Die Coolen: Espen Liebing, Johann Siebenhaar, Julius Schmelcher
Platz 3: Robo 1:  Noah Valentin Wolter, Rafael Hartmann

 

Der Corvi-Physiklehrer Christoph Schütz hatte fast 30 Schüler:innen der Jahrgänge 9-12 in seinem Organisationsteam, um den Tag reibungslos und taktgenau durchführen zu können. Sie übernahmen neben den Auf- und Umbauaufgaben und der Beschilderung des Geländes auch die Jury, das Auswerten der Ergebnisse und das Schreiben der Urkunden. Für die Preise sorgte Reiner Müller von der Stiftung Niedersachsenmetall.

Méo aus der 1a der Martin-Luther-Schule präsentiert einen Ozebot

Doppeltes Rahmenprogramm

Bemerkenswert ist das zusätzliche Rahmenprogramm, das der ausrichtende Verein "Robotikfreunde Göttingen" mit ihrem MINT-Mobil am Corvinianum parallel zum Wettbewerb anbot. Vorsitzende Inge Pfitzner: "Wir bieten drei altersgestufte Workshops für die Grundschulen an. Hier machen weitere 50 Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen mit frei programmierbaren Robotern. Das ist echte Nachwuchsarbeit."

Die Neuanfänger:innen aus den ersten und zweiten Klassen der Martin-Luther-Schule und der Astrid-Lindgren-Schule konnten winzige Kugelroboter über selbstgemalte Linien fahren lassen. Der Clou dabei: Die "Ozebots" erkennen Farben und können über Farbwechsel in der Strecke Befehle erhalten. Sie fahren dann schneller oder langsamer oder drehen sich. Pfitzner: "Die Kinder lernen so auf ganz einfache und intuitive Weise das Programmieren."

Bild links: Oskar und Dana betreuen Thorin und Florian aus den ersten Klassen der Martin-Luther-Schule.
Bild Mitte: Felix und Moritz aus der 2a der Martin-Luther-Schule erkunden ihren Ozebot.
Bild rechts: Laura und Jasmin aus der Klasse 2c der Martin-Luther-Schule lassen ihren Ozebot-Roboter den Parkour abfahren.
 
Janne und Mira leiteten den Workshop für die Mädchen der 4. Klasse

Die Besucher:innen der dritten Klassen haben mit Calliope-Platinen eine Lichtsteuerung für Straßenlaternen programmiert. Die Mädchen der vierten Klasse konnten in einem dritten Workshop mit Spike-Prime-Robotern die digitale Welt erforschen. Diese Roboter lassen sich konstruieren und an Tablets so programmieren, dass sie Hindernisse erkennen und ausweichen. Die Ausstattung des Workshops wurde von der Firma Novelis gesponsert. „Je früher man Kinder dafür begeistert, desto besser ist ihr Zugang zur Technik. Der Workshop soll dabei auch den Übergang auf die weiterführenden Schulen unterstützen“, so Anke Höbelmann von Novelis. Geleitet wurden der Workshop von zwei Schülerinnen des Corvinianum: Janne Schmitt, Klasse 9c, und Mira Hampe, Jahrgang 12.

Der Verein Robotikfreunde e.V. war mit vier Ehrenamtlichen vor Ort und hatte zusätzlich Spielstationen aus seinem MINT-Mobil aufgebaut, die von allen Schüler:innen des Corvinianum und den teilnehmenden Kindern gerne angenommen wurden.

Text, Fotos: Wolff

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